Die Archäologische Arbeitsgemeinschaft Karlstadt (AAK)

Gründungsmitglieder
Gründungsmitglieder der AAK bei der archäologischen Ausstellung zur 1250 Jahrfeier in Karlburg 1991

Drei geschichtsinteressierte Karlstadter begannen in den 1970er Jahren bei Bauarbeiten innerhalb der Stadt auftretende Bodendenkmäler zu untersuchen und zudem die Karlstadter Fluren gezielt nach Funden abzusuchen. Mitte bis Ende der 1980er Jahre bildete sich durch weiteren Personenzuwachs schließlich die AAK. Es konnte dadurch sowohl der räumliche als auch der zeitliche Rahmen erweitert werden. Hiermit begann die ehrenamtliche archäologische Betreuung eines Gebietes, das einen Radius von etwa 15 km um Karlstadt besitzt.

Zentrales Element ist dabei die Feldbegehung beackerter Flächen zwischen Ernte und Aussaat. Hierbei werden Stellen, die archäologisch interessant erscheinen, nach Funden und angeackerten Befunden abgesucht. Unter den rund 350 neu entdeckten Bodendenkmälern aus vor- und frühgeschichtlicher und mittelalterlicher Zeit sind insbesondere die mittelalterlichen Wüstungen (abgegangene Dörfer) und die altsteinzeitlichen (älter als 40.000 Jahre) Stationen (kurzzeitige Lagerplätze) Forschungsschwerpunkte der AAK. Alle anderen Fundstellen werden nach Möglichkeit aber ebenso regelmäßig überwacht. Sämtliche Ergebnisse werden dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege zur Kenntnis gegeben.

Mit den Funden werden Ausstellungen, etwa zu Ortsjubiläen, veranstaltet und Exponate werden auf Anfrage auch für überregionale Ausstellungen ausgeliehen. Bedeutende Fundstücke werden in die Schausammlung des Stadtgeschichtlichen Museums eingegliedert. Die ungeheuer große Menge an nicht musealen, aber wissenschaftlich wertvollen Funden wird im von der Stadt Karlstadt bereitgestellten Depot aufbewahrt und gegebenenfalls bei der Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten ausgewertet. Alle Funde bleiben damit verfügbar und dienen nicht zur persönlichen Bereicherung der Finder, sondern der Mehrung unserer Kenntnis der Vor- und Frühgeschichte.

Dr. Christoph. Strien bei der Fundaufnahme für sein DFG-Forschungsprojekt 2014
Dr. Christoph Strien bei der Fundaufnahme für sein DFG-Forschungsprojekt 2014
Unter fachkundiger Anleitung durch Harald Kremer erprobten sich die Teilnehmer des Workshops in der Silexbearbeitung
Unter fachkundiger Anleitung durch Harald Kremer erprobten sich die Teilnehmer des Workshops in der Silexbearbeitung

Ferner werden Fahrten zu überregionalen Ausstellungen und Exkursionen zu archäologischen Ausflugszielen organisiert. Auch die experimentelle Archäologie findet mit verschiedenen Workshops in der AAK ihren Platz.

Ein zentrales Anliegen ist die Veröffentlichung der aus der archäologischen Tätigkeit gewonnenen Erkenntnisse. Diese Öffentlichkeitsarbeit kann beim ehrenamtlichen Engagement der AAK natürlich nur in geringen Umfang geschehen. Die Publikation dieser Ergebnisse erfolgte in Fundberichten des Historischen Vereins und in Aufsätzen verschiedener heimatkundlicher oder fachbezogener Zeitschriften.

Im Rahmen einer Doktorarbeit an der Universität Würzburg erfolgte die Aufarbeitung der Besiedlungsgeschichte von der Jungsteinzeit bis zum Ende des Mittelalters (471 Fundplätze) im Raum um Karlstadt (knapp 500 km2). In dieser umfassenden siedlungsarchäologischen Studie werden Untersuchungen zur vor- und frühgeschichtlichen und mittelalterlichen Siedlungsdynamik dargestellt, die nicht nur auf archäologischem Wege, sondern auch mittels Methoden der historisch-geographischen Landesforschung (Ortsnamenkunde, Kirchengeschichte, historische Überlieferung, etc.) gewonnen wurden.

Ferner konnten zahlreiche Kontakte zu Forschungseinrichtungen und einzelnen Wissenschaftlern hergestellt werden. Hervorzuheben sind die hier die vielfältigen Forschungen in Karlburg am Main.

Mitglieder der AAK bei einer der regelmäßigen, gemeinsamen Feldbegehungen

Mitglieder der AAK bei einer der regelmäßigen, gemeinsamen Feldbegehungen

Notgrabung im Neubaugebiet in Himmelstadt 2002

Notgrabung im Neubaugebiet in Himmelstadt 2002

Prof. Thorsten Uthmeier begutachtet im Museum paläolithische Artefakte

Prof. Thorsten Uthmeier begutachtet im Museum paläolithische Artefakte

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Stand der Forschungen im Raum Karlstadt durch die Archäologische Arbeitsgemeinschaft Karlstadt in der Zusammenfassung

Leitung, Doris Dörringer
Treffen: meist am 1. Sonntag des Monats, 15:30 Uhr im Museum Karlstadt
Kontakt:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)